Obdachlose und Rentner spenden für Michael Ballack

Caceres/ Starnberg – Es sind noch ein paar Wochen hin bis Weihnachten, aber schon jetzt geht ein Ruck der Nächstenliebe durch Deutschland: Obdachlose, Hartz-IV-Empfänger und Rentner haben sich in einer beispiellosen Initiative zusammengeschlossen, um dem arbeitslosen Ex-Profi-Fußballer Michael Ballack zu helfen.

Dem einst so erfolgreichen Zweitplatzierten spielt das Leben schon seit Monaten übel mit. (Mutti, der Libero berichtete: Die traurige Geschichte des Michael B.).

Nach der Scheidung von seiner Frau droht eine Geldstrafe wegen überhöhter Geschwindigkeit den sympathischen Pechvogel nun auch finanziell ins Unglück zu stürzen.

Nur weil Ballack seit Wochen nicht das Geld für die notwendige Reparatur seiner Bremsen aufbringen kann, geriet sein rostiger Fiat Panda am 17. Oktober auf einer spanischen Autobahn in eine Radarkontrolle.

Welches Einzelschicksal hinter dem gemessenen 211 Stundenkilometern steckt, interessierte die herzlosen Beamten jedoch nicht. Der gnadenlose Staatsanwalt fordert eine Geldstrafe von 10.000 Euro.

Aber die iberische „Justiz“ hat die Rechnung ohne den kleinen Mann von der Straße hierzulande gemacht! Die Nation steht hinter ihrem „Capitano“. Eine warme Welle der Solidarität rollt durch Deutschland.

Selbst Felix Magath hat schon gespendet

Die Initiative „Menschen für Michael e.V.“ geht bundesweit auf Spenden-Jagd, um dem gefallen Sportstar aus der Klemme zu helfen. In Obdachlosenheimen, Suchtkliniken und Kik-Filialen wird eifrig und mit viel Freude gesammelt. Überall klingelt der „Notgroschen“ in der Büchse.

Auch Unicef, das Rote Kreuz und die ARD-Fernsehlotterie haben eigene Hilfskonten eingerichtet. Selbst Felix Magath soll ein mildes Lächeln gespendet haben.

Vor einer Suppenküche in Köln-Sülz füllt Rentner Heinz Lipinski (67) Erbseneintopf in ein Tupperdosen-Imitat: „Das friere ich ein und schicke es dem Mischael“, sagt er rührend in rheinischem Dialekt. Er ist einer der Ehrenamtlichen, die dem traurigen Fußball-Helden unter die Arme greifen wollen. „Man soll ja Leuten helfen, denen es schlechter geht als wie einem selbst.“

Es sind Menschen wie Lipinski, die zeigen, dass der Geist der Nächstenliebe in Deutschland noch lebt. Trotz der Krise.

Weihnachten kann also kommen. Auch für Michael Ballack.

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