Aufgrund mangelnder Fitnesswerte reißen die Schock-Diagnosen beim Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München nicht ab: Jetzt hat es auch Stürmer Robert Lewandowski erwischt. Während des morgendlichen Trainingsspiels erzielte der polnische Nationalstürmer zunächst einen Hattrick, erlitt aber beim anschließenden Jubel einen Ermüdungsbruch in beiden Zeigefingern.
Nach Einschätzung der Teamärzte ist für die Jubelgeste des 29-Jährigen die Hinrunde gelaufen. Hauptverantwortlich für die vielen Verletzungen im Bayern-Kader ist laut Sportwissenschaftlern Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Dessen Vorliebe für Trainingsformen wie Hüpfekästchen, Stop-Tanz und Flunkyball würde sich nun rächen.
Lewandowski ist bereits der dritte Ausfall in dieser Trainingswoche. Am Dienstag erst hatte sich Arjen Robben beim Einatmen eine Überdehnung beider Lungenflügel zugezogen. Gestern meldete sich Jerome Boateng verletzt ab: Der Nationalspieler wollte vor Trainingsbeginn noch individuell den Swag aufdrehen als er einen Style-Teilabriss am Nice-Bein erlitt. „Das ist ein bisschen blöd gelaufen“, sagte Boateng. „Ich bin das harte Warm-up nicht mehr gewohnt.“
Beim Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag wird auch Arturo Vidal dem FC Bayern nicht zur Verfügung stehen. Nach Einschätzung der medizinischen Abteilung käme das kraftraubende, mehrstufige Einsteigen in den Mannschaftsbus bei der derzeitigen körperlichen Verfassung des Chilenen noch zu früh. „Wir müssen Arturo da Schritt für Schritt wieder ranführen“, erklärte Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt. Aktuell seien im Profi-Team nur der Doktor selbst und Trainer Jupp Heynckes „bei 100 Prozent“.
Wahrscheinlich kein Zufall: Als Ancelotti das „Training“ leitete, gehörten die beiden Ü70-Routiniers noch gar nicht zur Mannschaft.