Kreisliga-Transfers: Fummel-Siggi, Wodka-Willi und Treter-Toni

Sie heißen nicht Robin van Persie oder Javier Martinez, doch ihre Vereins-Wechsel sorgen in ihren Heimatorten für mehr Aufregung als die neuen Verträge der Fußball-Millionäre.

Mutti,der Libero präsentiert die spektakulärsten Kreisliga-Transfers des Sommers:

Fummel-Siggi (43) von Germania Bergheim zu FC Frechen

Der routinierte Tor- und Schürzenjäger wurde vom örtlichen Bauunternehmer Josef Grube („Beton Jupp“) nach Frechen gelockt. Zu einer Sunpoint-Saison-Karte, zweimal Strähnchen machen und einem Satz Winterreifen für seinen Golf GTI konnte Siggi einfach nicht „Nein“ sagen.

Ring-Ring-Ömer (28) von Türkspor Altona zu Antalya Flensburg

Eine klassische Schaltzentrale, die auch außerhalb des Platzes gut vernetzt ist. Der Handy-Laden-Besitzer erfüllt kostengünstig fast alle materiellen Wünsche der Team-Kameraden. Sieht häufig rot, wenn sich Gegenspieler nach seiner Mutter erkundigen. Kommt ablösfrei und aus privaten Gründen aus Altona (Affäre mit Aiche).

Wodka-Willi (36) von Zeche Essen zu Zeche Essen II

Für den begnadeten Linksfuß schließt sich mit dem vereinsinternen Wechsel ein Kreis. Zu lange standen sich fußballerische Begabung und Trinkleidenschaft im Wege. Im Herbst seiner Karriere hat er nun endlich seinen Platz gefunden: Bei Uschi in der Vereinsheim-Viererkette neben Helmut, Paul und Thomas, halb rechts am Tresen.

Big-Mac-Bruno (19) von Traktor Steglitz zu Torpedo Schwerin

Teppich-Händler Achim Meisel (56) sieht für seinen ebenso unbegabten wie übergewichtigen Sohn Bruno beim Bezirksliga-Aufsteiger Schwerin „großes Entwicklungspotenzial“. Dass die moppelige Nervensäge nun bei Torpedo mittrainieren darf, ließ er sich einiges kosten. Er glaubt, dass Bruno bald ebenso den Anschluss zum Team gefunden haben wird wie dessen Stiefmutter (Mandy, 21).

Treter-Toni (25) von SpVgg Zutzenhausen zu VfL Moosbergl

Der Boxer-Sohn und gelernte Umzugshelfer wird im rauen Kreisliga-Alltag vor allem wegen seiner Qualitäten als Ausputzer geschätzt. Meinungsverschiedenheiten mit gegnerischen Spielern räumt das 1,98 Meter große Kopfnuss-Ungeheuer meist schnell aus. Seine Verpflichtung ließ sich der Brennpunkt-Klub aus Moosbergl einiges kosten. 30 Kisten Paulaner plus zwei Heimspiele (0:2), so munkelt man.

 

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