Überraschende Trainerentscheidung bei der TSG 1899 Hoffenheim: Das erst zwölf Jahre alte Trainertalent Kevin Fabrizio Mörsemann wird ab sofort die U23-Mannschaft des Bundesligisten übernehmen. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt. Sportdirektor Alexander Rosen lobte den bislang unbekannten Deutsch-Schweizer auf der Pressekonferenz: „Kevin Fabrizio ist die Zukunft. Wir sind von seiner Qualität überzeugt und seine Eltern sind auch einverstanden.“
Mörsemann ist nicht ganz neu im professionellen Fußballgeschäft: Im Jahr 2010 musste er seine FIFA-Karriere auf der Playstation wegen einer komplizierten Daumenverletzung beenden. Nur ein Jahr später erwarb der glühende Tabaluga-Fan gemeinsam mit Mehmet Scholl, Stefan Effenberg und Alexander Zorniger als Klassenbester die Trainerlizenz des DFB.
Dass Scholl ihn jüngst im Fernsehen als „Smartphone-Trainer mit Milchbart“ beleidigt hat, kontert der Sechstklässler ziemlich cool: „Während das Gammelfleisch noch den Windows-XP-Laptop hochfährt, hat meine Matchplan-App schon die Hinrunde durchgerechnet.“
Kein Wunder, dass der Kontakt zu den einstigen Mitschülern etwas eingeschlafen ist: „Nur Effe ruft manchmal noch an und will wissen, was heute Abend auf Youtube kommt“, sagt Mörsemann.
Als Cheftrainer hat der Lego-Nerd knallharte Prinzipien. Spielerfrauen („Iiiigitt, Määäädchen!“) und Bier („Bäh, eklig“) sind auf dem Vereinsgelände absolut tabu.
Eine besondere Herausforderung könnte für Mörsemann das Zeitmanagement im neuen Traumjob werden: Denn zum Training darf er erst, wenn er sein Zimmer aufgeräumt hat und alle Hausaufgaben erledigt sind.
(Beitrag wurde am 28.10.2015 veröffentlicht)