Wintersport-Skandal in Österreich: 900 Millionen Kubikmeter gefälschter Schnee sichergestellt

Nur wenige Tage nach der erfolgreichen Ski-WM in Vail (USA) ist Fahndern von Europol am frühen Donnerstag ein beispielloser Schlag gegen das österreichische Schnee-Kartell gelungen. Bei einer landesweiten Razzia stürmten die Beamten im Morgengrauen 17 mutmaßliche Schnee-Labore. Darunter Kitzbühel, Tirol und St. Topfen.

Eine Aufklärungsdrohne der Polizei fand dieses geheime Schneelabor an einem Berghang in der Nähe von Saalbach.

Eine Aufklärungsdrohne der Polizei fand dieses geheime Schneelabor an einem Berghang in der Nähe von Saalbach.

Insgesamt stießen die Beamten dabei auf über 900 Millionen Kubikmeter gefälschten Stoff. „Die sichergestellte Ware sieht echtem Schnee zum Verwechseln ähnlich“, sagte ein Sprecher der europäischen Polizeibehörde.

Mehrere Personen wurden festgenommen. Darunter offenbar auch der Drahtzieher des Kartells, der unscheinbare Ski-Lehrer Walter Weiß, Spitzname: „Eisberg“. Der 49-Jährige gab sich bei seiner Festnahme professionell ahnungslos („Wollts Ihr mi veroaschen?!“).

Laut Polizei waren Produktionsstätten und Lager ausnahmslos an abgelegenen Berghängen errichtet worden und zumeist nur über ein kompliziertes Netz aus Seilbahnen zu erreichen. Zur besseren Tarnung des illegalen Stoffs wurde er teilweise mit natürlichem Kristallen zu einer teuflischen Mischung vermengt.

Wie brutal die Schnee-Mafia bisweilen vorging, verdeutlicht eine weiterer Aspekt: Um das laute Dröhnen der Labor-Kanonen zu kaschieren, ließ das Kartell ganze Täler mit Gesangsdarbietungen von Andreas Gabalier, DJ Ötzi und Hansi Hinterseer beschallen.

Sogar die Polizei ist geschockt: „Das sind eiskalte Profis, die offenbar vor nichts zurückschrecken.“

Schon jetzt hat der Wintersport seine weiße Weste eingebüßt. Doch die Ermittler sind sich sicher, dass dies erst die Spitze des schmutzigen Schneeberges ist.

(Bild: MattiPaavola, wikimedia, CC BY-SA 3.0)

, , ,