Transfer-Hammer: Schalke verpflichtet Busfahrer von Real Madrid

Doch noch ein Königstransfer für Königsblau: Wie erst jetzt bekannt wurde, hat der FC Schalke 04 kurz vor Ende der Wechselfrist noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und den Busfahrer Luis Rapido (52) von Real Madrid verpflichtet. Der von zahlreichen europäischen Topklubs umworbene Bleifuß kommt ablösefrei aus der spanischen Metropole und wird einen bis 2016 gültigen EU-Führerschein erhalten. Er soll in Gelsenkirchen Lenker-Legende Heinz Koslowski (61) ersetzen. Dieser war bereits im Dezember zu Bofrost gewechselt.

Schalke-Manager Horst Heldt zeigte sich sehr zufrieden mit seinem geglückten Last-Minute-Coup. Man habe den Spanier schon seit längerem beobachtet. „Es gibt in Europa nicht viele, die Rapidos Niveau beim lässigen Rückwärtsrangieren mit einer Hand haben“, so Heldt.

Er befürchtet auch keine Anpassungsschwierigkeiten des Iberers an das deutsche Autobahnsystem: „Das souveräne Abdrängen eines Kleintransporters mit Köln-Fans sollte er bald beherrschen.“ Zu Rapidos Stärken zählen laut Heldt das Anfahren im zweiten Gang, Nuschel-Ansagen über das Bordmikrofon und Sekundenschlaf.

Und in der Tat: Die Vita des Ex-Madrilenen kann sich durchaus sehen lassen. Frühe Prägung traf auf außergewöhnliches Talent. Schon als Kind saß er im Schulbus immer hinter dem Fahrer. Bereits mit 17 Jahren fuhr er illegal einen Eiswagen an der Costa Blanca.

Entdeckt wurde Rapido eher zufällig: Zeitungsberichten über einen missglückten Fluchtversuch mit einem geklauten Linienbus ist es zu verdanken, dass die Verantwortlichen von Real Madrid auf den bis dato unbekannten Kraftfahrzeugführer aufmerksam wurden.

Eine Tank-Panne ist der Karriere-Tiefpunkt

Von da an ging es steil bergauf: Über die U19 und U21 landete er als Chef-Steuermann bei den „galaktischen“ Profis. Erstaunlicherweise machte er das Team besser. Cristiano Ronaldo erklärte es einmal so: „Wer mit ihm zum Clasico nach Barcelona gefahren ist, der weiß: Es gibt größere Probleme als das Spiel.“ Es sei danach regelrecht eine Befreiung, im Camp Nou von 100.000 Katalanen ausgepfiffen zu werden.

Natürlich gab es in Rapidos Karriere auch Schatten-Momente. Der Tiefpunkt schlechthin: Im vergangenen Jahr tankte er auf der Fahrt nach Valencia E10 statt Diesel. Von der Mannschaft bekam er nach dieser peinlichen Episode den Beinamen „El Diez“ verpasst.

Doch für Schalke-Manager Heldt gehören auch dunkle Flecken unbedingt zur Vita eines Weltklasse-Mannes: „Wer in dem Geschäft länger dabei ist, der weiß, es geht nicht immer nach oben“, erklärt er und ergänzt: „Man muss auf der Autobahn auch mal gegen den Strom fahren.“ Sonst erreiche man nichts.

Wie weit die Königsblauen mit der neuen Lenkkraft kommen, wird sich schon am nächsten Wochenende zeigen. Beim Auswärtsspiel gegen Bayern München steht mit der A3 eine erste echte Bewährungsprobe für Luis Rapido an.

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