Steinbrück: „Ich bin der Kevin-Prince Boateng der SPD“

Exklusiv für Mutti, der Libero hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einen knallharten Bundesliga-Gastkommentar geschrieben:

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Liebe Fußballfans oder, besser gesagt, liebe Nichtwähler,

zu Ihnen kann ich ganz offensiv und gerade heraus sein. Gäbe es mich als Fußballverein, wäre ich der BVB (allerdings wesentlich mieser bezahlt).

Bei mir geht es immer schnell mit klarer Kante nach vorne. Am Ende werden alle Argumente eiskalt versenkt. Dann zappelt das Runde im Fettnapf, dann jubeln die Süd- und die Pressetribüne.

Bei Frau Merkel hingegen wird so lange Tiki-Taka gemacht, bis alle vergessen haben, wer eigentlich gegen wen spielt und vor allem: warum? Da steht es nach Elfmeterschießen noch 0:0.

Sie können jedoch sicher sein, dass „Experte“ Pofalla den Grottenkick dann zum Jahrhundertspiel erklärt. Das possierliche Kerlchen erinnert mich in gewisser Weise an den HSV. Bei denen ist die Klappe auch größer als der Schniedel.

Nahezu umgekehrt, aber leider überhaupt nicht spannend, verhält es sich bei meinen bayerischen Freunden: Immer Meister werden und allen ungefragt die dicke Hose zeigen. Dann doch lieber lebenslang Opposition und sonntagmorgens im Löwenstüberl schon „kurz-lang“ trinken.

Ich mag diese ehrliche Romantik des kleinen Mannes. Deshalb ist es wichtig, dass die Blau-Gelben von Eintracht Braunschweig und Philipp Rösler ab und zu auch mal den Ball bekommen. Sie wissen selbst, dass sie nicht mit den Großen mitspielen können, trotzdem ist es schön, sie dabei zu haben. Einer ist eben immer der Loser. Nur so funktioniert die soziale Fußballkneipe.

Apropos Loser: Die größten Nervensägen gibt es natürlich meist im eigenen Team. Siehe Matthias Sammer, Tim Wiese oder unseren „Erzengel Gabriel XXL“. Intern nennen wir ihn den „Wanst Gottes“ oder die „Wahlkampfgruppe 2“.

Aber es hilft nichts. Das Gammelfleisch musst du mit durchschleppen. Es geht schließlich um den Erfolg der Mannschaft. Da bin ich sozusagen der Kevin-Prince Boateng der SPD, der aggressive Leader.

In diesem Sinne ein herzliches und ehrliches: Fuck you all!

Ihr Stinkefingpeer

P.S.: Für diesen Gastbeitrag bekomme ich übrigens 10.000 Euro.

 

(Bild: NEXT Berlin / flickr.com / CC BY 3.0)

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