Schumachers Abschied bei Mercedes schockt deutsche Rentner

Stuttgart – Ein silberner Mercedes, der frisch poliert in der Sonne funkelt und an einem Sonntag bei 70 Stundenkilometern so herrlich die Landstraße verstopft: Das war und ist der Traum vieler Rentner ebenso wie von Mercedes.

Seit Jahrzehnten lockt der Hersteller die Vertreter der Generation 60plus mit öden Designs zuverlässig in seine Autohäuser und dreht ihnen in neun von zehn Fällen einen C 180 an. Natürlich in silber. Doch diese schöne Wirtschaftswunder-Symbiose ist seit dem Bekanntwerden von Michael Schumachers Abschied ernsthaft in Gefahr.

Denn niemand verkörpert die Werte von Mercedes’ wichtigstem Käuferkreis besser als der Rekordweltmeister: Seit über 50 Rennen gurkt Schumacher im Mittelfeld der Formel 1 umher, hält häufig in seinem silbernen Mercedes den Verkehr auf – und macht nebenbei Werbung für Haarwuchsmittel.

Nun soll der 62-Jährige durch den jungen Raser Lewis Hamilton ersetzt werden – und tausende Kukident-Schleicher sind verunsichert.

Ihnen schwant plötzlich, was sie da in Wahrheit für eine Höllenmaschine in der Garage haben. Und sie fragen sich, ob ein so hochmotorisiertes Fahrzeug überhaupt zu ihnen passt.

„Plötzlich fährt man über 100“

„Wer weiß, wenn man einmal nicht Obacht gibt, fährt man plötzlich über 100“, befürchtet beispielsweise Hubert B. (66) aus Detmold. So wie ihm geht es den meisten Mercedes-Rentnern.

Viele zögern mit dem Neuwagenkauf oder haben schon einen Termin bei Opel.

Auch das Design der neuen A-Klasse taugt nicht dazu, das Vertrauen der Silber-Schleicher zurück zu gewinnen: Ein Auto, das aussieht, als würde sein Besitzer die Wochenenden an einer ländlich gelegenen Tankstelle verbringen, dürfte die Generation 60plus wohl kaum aus der Reserve locken.

Mercedes verfolgt einen geheimen Plan

Aber dahinter steckt ein akribisch geplanter Image-Wandel, wie Mutti der Libero von einem Konzern-Insider erfuhr. Mercedes will weg von Schumacher und den Senioren. Die Marke soll jugendlicher werden.

„Wir wollen in Zukunft nicht mehr der Anfang vom Stau sein, sondern der Verursacher eines Landstraßen-Disco-Unfalls“, erklärt der hochrangige Mercedes-Manager: „Dynamisch und spektakulär.“

Man plane dazu auch eine Kooperation mit Konkurrent (Wodka-)Red Bull. Der geheime Informant ist sich sicher: „Das ist eine medienwirksame Strategie, die letztlich auch unsere Händler überzeugen wird.“

Für Schumacher und die graue Kundschaft ist da kein Platz mehr.

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