Polizei zerschlägt Menschenhändlerring „Bayer 04 Leverkusen“

Am frühen Montagmorgen ist der Polizei in Nordrhein-Westfalen ein vernichtender Schlag gegen den weltweit organisierten Menschenhändlerring „Bayer 04“ gelungen. Getarnt als Betriebssportgruppe eines Pharma-Unternehmens operierte die Bande schon seit Jahrzehnten am Rande des runtergekommenen Industriestädtchens Leverkusen. Bei der Razzia im Morgengrauen ging den Ermittlern auch der berüchtigte Bandenchef „Tante Käthe“ ins Netz. Ihm droht eine lebenslange Transferstrafe. 

Keine Gesichter, keine Namen und dazu die zynische Bezeichnung "Werkself": Die skrupellose Bande "Bayer 04" beutete junge Männer ohne Perspektive systematisch aus.

Keine Gesichter, keine Namen und dazu die zynische Bezeichnung „Werkself“: Die skrupellose Bande „Bayer 04“ beutete junge Männer ohne Perspektive systematisch aus.

„Der Spuk ist vorbei“, sagte der zufriedene Polizeisprecher, nachdem seine Kollegen ca. 30 verängstigte junge Männer aus einem völlig überhitzten Whirlpool befreien konnten. Ein Erfolg gegen den organisierten Handel mit Fußballprofis. Den entscheidenden Hinweis hatten die Fahnder zuvor anonym aus Mönchengladbach erhalten.

Doch die spektakuläre Polizeiaktion von Leverkusen wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die Schattenseite der funkelnden „Scheinwelt Profifußball“: Junge Menschen aus ganz Europa werden oft schon mit 16 Jahren von ihren Familien getrennt. Fernab der Heimat müssen sie ein Leben zwischen Playstation, Pornofilmen, Tattoo-Studio und Online-Poker führen. Meist reicht das Geld nicht mal für einen Lamborghini.

Aber Politik und Gesellschaft wollen von diesen Zuständen zu oft nichts wissen. Sie lassen sich blenden vom billigen Spektakel in vollen Arenen.

So lange dies so bleibt, lauert Leverkusen überall.

(Bild: fumky1opti / flickr.com / CC BY 4.0)
 

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