Newcomer Peter N.: Wie gut ist der TV-Experte wirklich als Coach?

Während die große Fußballwelt über die Champions-League-Helden aus Bayern und Dortmund staunt, findet in der 2. Bundesliga fast unbemerkt ein gewagtes Experiment statt. Anstelle der üblichen Branchengrößen traute sich der abstiegsbedrohte VfL Bochum vor ein paar Wochen, den bis dato nur Insidern bekannten Peter N. als neuen Trainer zu verpflichten.

Trainer-Shootingstar Peter N.: Real Madrid hat den "verrückten Deutschen mit dem Schnäuzer" schon im Visier. (Bild: imago)

Trainer-Shootingstar Peter N.: Real Madrid hat den „verrückten Deutschen mit dem Schnäuzer“ schon im Visier. (Bild: imago)

Erstaunlich. Denn der leidenschaftliche Hobby-Golfer und passionierte Vollfrisör verfügte als Fußball-Experte eines Spartenkanals lediglich über dürftige Referenzen. Doch mit neun Punkten aus drei Spielen kann sich die Bilanz des Newcomers durchaus sehen lassen. Nun rätselt die Branche aufgeregt: Wie gut ist dieser Peter N. wirklich?

Noch weiß man wenig über den wundersamen Neuling. Einige Boulevard-Medien berichteten aufgeregt über eine angebliche Vergangenheit als Fred-Astaire-Double auf zweifelhaften Charity-Veranstaltungen. Zudem wurde spekuliert, dass es sich bei N.’s anachronistischem Oberlippenbart um einen PR-Gag aus Eigenhaar-Implantat handeln soll. Der schüchterne Pädagoge wollte so angeblich seinen Bekanntheitsgrad steigern. Nun ja.

Seine Kollegen aus der Bundesliga trauen dem 58 Jahre alten Shootingstar jedenfalls einiges zu.

„Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser, äh, Pit oder so, dass er mal Vereine wie Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen, Schalke 04, Hertha BSC, Saarbrücken, Hannover 96, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf, Kickers Offenbach, Rot Weiss Ahlen, VfL Bochum, Hannover 96, MSV Duisburg und natürlich den VfL Bochum trainieren wird“, meint beispielsweise Hoffenheims Kult-Coach Markus Gisdol. „Er muss nur weiter hart an sich arbeiten und dran bleiben.“

Viele sehen N. schon zu Höherem berufen

Hier und da gibt es Zweifel, ob sich der Neue an die Mentalität des Ruhrgebietes anpassen kann. Ansonsten genießt er bei den etablierten Kollegen ein hohes Ansehen: „Der Bursche ist, im Gegensatz zu einigen anderen, verdammt clever. Zu viele in unserem Geschäft fangen an zu hupen, wenn sie gegen einen Baum fahren“, sagt Trainer-Zampano Sami Hyypiä gewohnt pointensicher.

Nicht wenige befürchten daher, dass N. schon bald zu Höherem berufen wird. „Wenn sie ein Quiz machen würden, welcher Trainer am meisten Ahnung hat – und der Beste bekäme den besten Klub – dann wäre N. bei Real Madrid“, raunt ein enger Vertrauter von N. hinter vorgehaltenem Megafon. Er möchte gerne öffentlich genannt werden.

Natürlich ist Real schon auf den Nobody aus der 2. Bundesliga aufmerksam geworden. Deren Trainer Jose Mourinho soll spätestens im Sommer gehen. Es heißt, die „Königlichen“ würden lieber heute als morgen bei N. zuschlagen.

Auch die spanische Sporttageszeitung „Marca“ traut es nur noch einem zu, die 1:4-Niederlage gegen Dortmund im Rückspiel zu drehen: Dem verrückten Deutschen mit dem Schnurrbart.

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