Auch im 52. Bundesliga-Jahr hat es der Hamburger Sportverein verpasst, seine hochgesteckten Ziele am Ende einer Saison zu erreichen. Durch ein leichtfertiges 1:1 (Hinspiel 0:0) im Relegationsrückspiel gegen den Fußballzwerg Greuther Fürth konnte der erhoffte Abstieg nicht unter Dach und Fach gebracht werden.
Steht wohl vor seiner Entlassung: HSV-Trainer Mirko Slomka.
Ausschlaggebend für diesen schwarzen Tag in der Hamburger Historie war eine verunglückte Aktion von Pierre-Michel Lasogga, der nach einer Ecke patzte und versehentlich die 1:0-Führung per Kopf erzielte.
„Es ist eine Tragödie! Ich habe das gesamte Team um seinen Lohn für die letzten 37 Spiele gebracht und mir tut es vor allem für die Fans Leid“, sagte er um Fassung ringend nach dem Spiel.
Dabei war der betriebene Aufwand zur Erreichung des ersehnten Ziels beim HSV riesig: Finanziell wurde tief in die Tasche gegriffen, um eigentliche Abstiegsgaranten wie Maxi Beister, Johan Djourou, Heiko Westermann oder Jacques Zoua verpflichten oder halten zu können.
Zudem wurden in der abgelaufenen Spielzeit gleich vier Trainer verbraucht. Alle hatten akribisch und unter Hochdruck am Misserfolg des Teams gearbeitet. Doch nicht einmal eine Serie von fünf Niederlagen in den letzten fünf Spielen reichte aus, um den Abstieg endgültig zu besiegeln.
Sportdirektor Oliver Kreuzer kündigte umgehend eine Krisensitzung für den Montagnachmittag an. Dort wird laut Medienberichten die Entlassung von Mirko Slomka beschlossen werden.
Als heiße Kandidaten für den freiwerdenden Trainerposten gelten die Misserfolgs-Garanten Thorsten Fink, Bert van Marwijk und Frank Arnesen.
Der HSV steht in aktueller Verfassung vor einem Scherbenhaufen: Sollte der Abstieg in den nächsten zwei Spielzeiten nicht gelingen, ist eine Abmeldung des Spielbetriebes als letzter Rettungsanker nicht mehr ausgeschlossen.
(Text: Dominik Dewitt. Bild: Oleg Dubyna / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)