„Grand Schuft Fifa“: Umstrittenes Computerspiel lässt die Kassen klingeln

Es ist das wohl umstrittenste Computerspiel der letzten Jahre: „Grand Schuft FIFA“. Erwartungsgemäß hat der Verkaufsstart der Korruptions-Simulation weltweit mächtigen Wirbel verursacht. Von New York bis Peking bildeten sich in der Nacht auf den Donnerstag lange Schlangen von zumeist jugendlichen Gamern vor den Warenhäusern. Der Hersteller „Gangster Games“ erwartet, dass sich das düstere Daddel-Werk in der ersten Woche bereits fünf Millionen Mal verkaufen wird.

Der Hersteller "Gangster Games" erwartet, dass sich das düstere Daddel-Werk in der ersten Woche bereits eine Million Mal verkauft. (Grafik: esc für Mutti, der Libero)

Der Hersteller „Gangster Games“ erwartet, dass sich das düstere Daddel-Werk in der ersten Woche bereits fünf Millionen Mal verkaufen wird. (Grafik: esc für Mutti, der Libero)

„Grand Schuft Fifa“ ist ein gnadenloser Kampf um Geld und Macht. Der Spieler schlüpft in die fiktive Rolle des greisen und moralisch verwahrlosten Tony Grüezi. Mittels Bestechung, Erpressung und geschickten Intrigen muss er sich an der Spitze eines weltweit operierenden Verbandes halten. „Paktiere mit Schurkenstaaten, ergaunere Milliarden und lasse unliebsame Rivalen plötzlich verschwinden, aber vor allem: Lasse die Welt niemals davon erfahren…“, heißt es verschwörerisch auf dem Klappentext, und weiter: “Nur wer skrupellos genug ist, ein Sommersportevent in einem Wüstenstaat als perfekte Lösung zu verkaufen, verdient den Thron von ‚Grand Schuft Fifa‘.“

Es überrascht nicht, dass ein kollektiver Aufschrei besorgter Eltern und Pädagogen das Erscheinen des Games begleitet. Viele Erziehungsberechtigte sehen durch „Grand Schuft Fifa“ ihre Erziehung torpediert. „Dieses Spiel ist unserer Ansicht nach in höchstem Maße jugendgefährdend. Hier wird Heranwachsenden vermittelt, dass asoziales Verhalten sich auszahlt“, erklärte ein Sprecher des Philologen-Verbandes auf Anfrage von Mutti, der Libero.

Wegen der vielfältigen kriminellen Handlungen, die dem Spieler bei „Grand Schuft Fifa“ abverlangt werden, zeigten sich auch hochrangige Funktionäre wie Formel-1-Chef-Vermarkter Bernie Ecclestone empört: „Dieses, äh, Telespiel zieht tadellose Sportsleute ebenso in den Dreck wie die Arbeit eines tadellosen Sportverbandes“, kritisierte der tadellose Brite: „Dieser Müll hat mit der Realität überhaupt nichts zu tun!“

Das, immerhin, haben die Macher des Spiels auch nie behauptet.

(Beitrag wurde erstmals am 22. Juli 2013 veröffentlicht)

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