FC Bayern: Letzter „Koan Neuer“-Protestler verstorben

Trauriger Tag für den FC Bayern München: Edel-Protest-Ultra Gustl Fuchtlmayer (39 †) ist am Montag wie erwartet seiner tiefen inneren Zerrissenheit erlegen. Das langjährige Mitglied der Fan-Gruppierung „19 Hoibe“ hinterlässt eine Stehplatz-Dauerkarte sowie eine offene Rechnung über 63,25 Euro im Vereinsheim.

Der einsame Protest des Gustl Fuchtlhuber wird der Bundesliga und dem FC Bayern fehlen.

Sein letztes „Koan Neuer“-Plakat nimmt Gustl Fuchtlmayer mit ins Grab. (Bild: imago)

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge würdigte „Fuchtlhuber“ als „lebendigen Querulanten und aktiven Gestalter einer pulsierenden Fankultur beim FC Bayern München.“

Fuchtlmayer hatte seine Protest-Karriere vor vielen Jahren mit Tausenden Mitstreitern begonnen, inzwischen war er der letzte seiner Art. Bis um Schluss reckte er einsam sein „Koan Neuer“-Plakat in die Höhe der Bundesliga-Stadien. Jüngst beim 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag.

Doch zunehmend plagten den Gründer der Fan-Initiative „Gegen die moderne Stadion-Wurst“ innerlich Zweifel, dass Manuel Neuer womöglich ein ganz passabler Torhüter sein könnte.

Erste kleine Risse bekam sein Weltbild bereits nach dem Champions-League-Sieg des FC Bayern München im Jahr 2013. Die Koan-Neuer-Bewegung war damals schon so gut wie zum Erliegen gekommen. Aber für den notorischen Kritiker und Erfinder der Vollholz-Klatschpappe blieb der Torwart zuallererst ein “ #!@?!&$! Schalker!“.

Fuchtlmayer protestierte weiter. Sogar bei Spielen der Nationalmannschaft. Im WM-Finale von Rio konnte man ihn und sein Transparent in der deutschen Fan-Kurve erspähen. Das 7:1 gegen Brasilien hatte er mit vereinzelten „Neuer raus“-Rufen quittiert.

Selbst auf dem Sterbebett wusste er seinen Zweifel gut zu verbergen. „Langfristig wird sich dieser Ruhrpott-Fliegenfänger nicht durchsetzen“, hauchte er mit letzter gespielter Wut.

Gustl Fuchtlmayer und sein „Koan Neuer“-Plakat werden der Bundesliga und dem FC Bayern fehlen.

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