Viele Fans hielten die Taktik des Bundestrainers im Achtelfinalspiel gegen Algerien für einen Scherz. Inzwischen ist klar: Das war sie auch. Gleiches gilt für den Bundestrainer. Denn „Jogi Löw“ gibt es gar nicht. Die Figur des schwäbelnden Bundestrainers mit der Beatles-Frisur ist eine Erfindung des britischen Komikers Sacha Baron Cohen („Bruno“, „Borat“). Jetzt hat er den Schwindel aufgeklärt:
„Wir wollten, dass der deutsche Fußball auch mal so traurig und zugleich komisch erscheint wie der englische“, erklärt Löw-Darsteller Cohen seine Idee.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Simon Pegg, der den „Hansi Flick“ gibt, nimmt er die deutsche Nationalmannschaft seit 2006 in seinem Comedy-Langzeit-Projekt aufs Korn.
„Zum Glück konnten wir den DFB dafür begeistern“, sagt Cohen.
Er freut sich darüber, dass Löws Redewendungen („au scho wichti“), die Partner-Look-Hemden und die Nominierung von Shkodran Mustafi inzwischen zu den Humor-Klassikern gehören. Sowie die Löw-Frisur: „Ein deutscher Trainer mit einer Paul-McCartney-Perücke. Verrückt, aber die Leute lieben es“, lacht Cohen.
Vor allem in England ist „The Bundestrainer Show“ ein echter Renner. Auch wegen solch witziger Einfälle wie die Slapstick-Freistoß-Variante im Spiel gegen Algerien.
Trotz ihrer „Enttarnung“ wollen Cohen und Pegg den Spaß nun bis zum WM-Aus gegen Frankreich am Freitag durchziehen. „Wir planen das lustigste Elfmeterschießen aller Zeiten“, versprechen die beiden.
Und eigentlich sollte danach die Hochzeit von Löw und Flick in Fortaleza das große Finale der Show bilden. Doch da zögert der DFB noch mit seiner Zusage.
Cohen hofft, dass es noch klappen wird. „Des isch Liebe“, sagt er im typischen Löw-Sound und grinst breit unter der Paul-McCartney-Perücke.
(Bild oben: Naparazzi / flickr / CC BY-SA 4.0 und Steindy /wikimedia commons / CC BY-SA 3.0) (Bild rechts: Gage Skidmore / flickr / CC BY-SA 4.0)